Der Bismarckturm zu Jena / N 50 55 76,6 E 11 33 56,3

Aufnahme Karliczek
Ansichtskarte von 1912, Sammlung Karliczek
Aufnahme Karliczek
Die Feuerschale auf dem Turm, Durchmesser 4.00 m , Aufnahme Karliczek
Innenansicht des Turmes , Aufnahme Karliczek
Adlerskulpturen , gestiftet von der Bürgerschaft und Vereinen der Stadt Jena
Aufnahme Karliczek
Aufnahme Karliczek
Aufnahme Karliczek
Aufnahme Karliczek
 


Am 02.Februar 1899 findet sich in der Jenaischen Zeitung eine " ... Absichtserklärung dem Vernehmen nach, dass die Jenaer Studentenschaft eine Bismarcksäule errichten will. "

Der geschichtliche Hintergrund dieser Bewegung ist darin zu sehen, dass große Teile der deutschen
Studentenschaft zu den Verehrern Bismarcks gehörten.
Nach seinem Tode am 30.07.1898 fanden an allen deutschen Hochschulen Trauerfeiern statt.
In diesem Zusammenhang kam der Gedanke auf,,dass die akademische Jugend dem Baumeister
des deutschen Reiches
eine besondere Ehrung zukommen lassen wollte.

Die ersten Überlegungen endeten in dem Vorschlag, dem Altkanzler einen bleibenden Gedenktag der
deutschen Studentenschaft zu weihen:
Dies sollte in einer gemeinsamen Versammlung aller Hochschulen detailliert besprochen werden.
Federführend in dieser Vorbereitungsphase waren die Bonner Studenten.
unmittelbar vor dieser Versammlung wandte sich der Aachener Bildhauer Christian Lehr an die Bonner
Studenten mit dem Vorschlag nicht ein einzelnes Monument zu errichten, sondern an vielen Orten
Gedenksteine in gleicher, schlichter Form zu entrichten

" an deren Spitzen am geplanten Gedenktag mächtige Feuer flammen und durch die Nacht
   lodern sollten " .

Dieser Vorschlag sollte nicht nur durch die deutsche Studentenschaft, sondern durch das ganze
deutsche Volk realisiert werden.

Am 03.12.1898 erfolgte der Aufruf und zeitgleich wurde ein Wettbewerb zur Erlangung eines geeigneten Modells für alle deutschen Architekten ausgeschrieben. Der Einsendeschluss für die Entwürfe wurde mit dem 01.04.1899 ( Bismarcks Geburtstag) gewählt.

Die Einreichung der Entwürfe war u.a. an folgende Kriterien gebunden:

Die Höhe beträgt mindestens 10.00 m

Die Säule soll begehbar sein und eine Aussichtsplattform enthalten

Baumaterialien härtester deutscher Granit oder heimische Baustoffe

Die Herstellungskosten sollten die Grenze von 20.000 RM nicht überschreiten

 

Das Preisgericht tagte am 21./22.04.1899 auf der Wartburg bei Eisenach.

317 Bewerbungen gingen beim Preisgericht ein, die Auswahl fiel auf drei Arbeiten von

WILHELM KREIS:

Götterdämmerung, Wotan und Eroica

Die Empfehlung fand der Entwurf

"GÖTTERDÄMMERUNG"

Nachfolgend einige historische Daten zum Jenaer Bismarckturm

Jenaische Zeitung vom 02.02.1899, Absichtserklärung der Jenaer Studentenschaft zur Errichtung einer
Bismarcksäule

08.05.1899 unter Vorsitz des OB Dr. Singer Bildung eines Ausschuss zur Gründung eines BISMARCKFONDS
dieses Gremium tagte regelmäßig im Burgkeller bzw
. Sitzungssaal des Rathauses

01.03.1901 Gemeindebeschluß für den Bau eines Turmes

10.02.1905 Festlegung durch die Gemeinde für den Standort des Denkmals auf dem Malakoff im Jenaer Forst

Jenaer Bismarckturm ist einer der elf individuell entworfenen Türme von Prof. kreis, Vorbild das Gotenkönig-
grabmal in Ravenna

10.05.1906 Baufeldabsteckung und Übernahme der Bauleitung durch den Stadtbaudirektor Bandtlow

bis 18.06.1906 Abtragungen und Ausschachtungen beendet

20.06.1906 Grundsteinlegung, Bauausführung durch Maurermeister Rösel aus Jena unter Verwendung des
einheimischen Muschelkalks, gewonnen aus den naheliegenden Steinbrüchen

Bauzeit 1906-1909

05.07.1909 Einweihung des Turmes unter starker Anteilnahme des Gemeinwesens

21.00 m hoher Rundturm

im unteren Teil beträgt der Durchmesser 14.00 m , 18 umlaufende Säulen

der eigentliche Turmschaft hat einen Durchmesser von 10,90 m

auf den 9 Deckenpfeilern der oberen Aussichtsplattform thronen 9 steinerne Adler, gefertigt Steinmetz Späthe

Richtungsschilder der Aussichtsplattform, Graveur Schneefuß aus Jena
( Erneuerung durch die Berggesellschaft 2019)

die Deckenpfeiler stützen sich auf das Gesims mit umlaufenden Zangenfries

Zugang zur Aussichtsplattform über eine steinerne Treppe, in 4.00 m Höhe Ausgang zur Galerie
(z.Zt. nicht möglich )

auf dem Turmkopf eine Feuerschale aus Eisenbeton mit Verblendung aus Muschelkalk von 4.00 m Durchmesser, gefertigt durch die Eisen- und Bronzegießerei G. Fink aus Mannheim

vertraglich festgelegte Kosten :  25 600 RM

Kosten nach Abschluß         :  43 000 RM

 

1925 Einbau Wasserbehälter unterhalb der Aussichtsgalerie

1925-1941 jährliche Zahlung von 100 RM von den Stadtwerken an die Stadtkämmerei zur Unterhaltung
des Turmes

09/27 -05/33 war auf dem Turm ein Fernrohr der Fa. Zeiss installiert

11.07.1950 beschloß der Stadtrat Umbennung in " TURM der JUGEND"

12.07.1967 wurde der Turm infolge Verfall für die Öffentlichkeit gesperrt

28.10.1990 anlässlich eines herbstfestes erstmalige Öffnung des Turmes

1991 Kuppelsanierung

1994 Demontage Wasserbehälter

1998 Einbau Entwässerungsleitung

1999/2000 kleinere Sanierungsmaßnahmen

2000/2001 wurden an allen Aussparungen der Aussichtsplattform Fenster eingebaut

ab 2007 Nutzungsvertrag der Stadt mit der Berggesellschaft e.V.

 

 Ulrich Karliczek 

 

 

 

 

 

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09.03.2024 , 09.30 h Arbeitseinsatz , Treffpunkt Holzplatz-Vorbereitung der Saison

17.03.2024, 14.00 h - 16.00 h  Öffnung von Forst - und Bismarckturm in 2024

 

Öffnungszeiten Bismarck- und Forstturm in 2024 unter der Rubrik

                    VERANSTALTUNGEN

 

!!! Sonderöffnung am Ostersonntag nur Forstturm  , 14.00 h -16.00 h  !!!!!

Sonderöffnung Bismarckturm und Forstturm am 20.04.2024, 11.00 h - 13.00 h !!!!!!!

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Viel Spaß !

 

 

 

 

 

 

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